Der Craniosacrale Rhythmus

Der craniosacrale Rhythmus

In den Nähten des Kopfes findet ein leichtes Pulsieren statt. Es entsteht durch ein sich leicht ausdehnendes und zusammenziehendes System einer durchsichtigen Körperflüssigkeit. Diese Flüssigkeit wird Liquor genannt. Das Gehirn und das Rückenmark sind darin eingebettet und werden so vor Stößen geschützt. Davon leitet sich auch der Name von Craniosacrale Therapie her – von lat. cranium für Schädel und lat. sacrum für Kreuzbein. Daher nennt man dieses Pulsieren auch den craniosacralen Rhythmus. Dieser ist für den erfahrenen Therapeuten genauso wie Herzschlag und Atemfrequenz am ganzen Körper spürbar. In der Tat beeinflusst dieses System die Entwicklung und Funktionsfähigkeit des ganzen Menschen.

Informationen für die craniosacrale Behandlung

Veränderungen in diesem System geben dem Therapeuten so die nötigen Informationen für seine Arbeit. Diese Informationen, erspürt in tiefer Meditation, betreffen die so erkennbaren anatomischen und energetischen Strukturen. Dies bedeutet, dass der Therapeut einen schwachen Rhythmus fühlt. Manchmal bemerkt er aber auch einen hektischen Rhythmus. Ein anderes Mal spürt er eine Tendenz zur Zusammenziehung oder zur Ausdehnung. Gelegentlich spürt er an bestimmten Nähten des Kopfes eine fehlende Bewegung und Beweglichkeit. Er kann auch erkennen, wenn das Kreuzbein sich nicht ausreichend im Rhythmus bewegt.

Genauso kann er Spannungen in Muskeln und Bindegewebe aufspüren. Spannungen werden auch an andere Stellen übertragen, etwa auf die Wirbelsäule oder Organe wie den Magen. Verspannungen der Muskeln folgen meist einer energetischen Ursache. Diese ist hierbei oft emotionaler Natur. Es können jedoch auch Unfälle oder Stürze die Ursache sein. Wenn dies der Fall ist, kann er mit verschiedenen Methoden dort einen Ausgleich herzustellen suchen. Dies erfolgt natürlich möglichst im Einklang mit den körpereigenen Bemühungen um Ausgleich.

 

craniosacrale

 

Craniosacrale Therapie und der „Lebensatem“

Dr. William Sutherland ist der Urvater sowohl der Osteopathie als auch der Craniosacral Therapie. Er lehrte in seinen späten Jahren, dass hinter dem craniosacralen Rhythmus eine Kraft steht. Diese Kraft nannte er den „Lebensatem“. Dieser Lebensatem ist jedoch nicht zu verwechseln mit der bekannten Atmung. Der Lebensatem setzt seiner Theorie nach den Rhythmus durch einen „Zündfunken“ in Gang. Er ist durch diesen Rhythmus direkt mit den Vitalfunktionen verbunden, welche die gesamten Funktionen des Körpers regulieren.

Craniosacrale Therapie und die körpereigene Intelligenz

Diese Anschauung zeigt den Respekt von Dr. Sutherland vor der schöpferischen Intelligenz. Sie drückt sich auch in seiner Vorstellung einer besonderen körpereigenen Intelligenz aus. Damit ist wiederum keinesfalls der klassische Intellekt gemeint. Vielmehr sieht er die gesundheitlichen Kräfte im Körper als vitalen Ausdruck einer intelligenten Schöpferkraft. Denen gegenüber stehen unverarbeitete Erfahrungen auf sowohl physischer als auch psychischer Ebene. Demnach handelt es sich bei der hier beschriebenen Therapie um eine wirklich ganzheitliche Behandlungsform.